Hier entsteht Bio Jojobaöl: Besuch auf einer Jojoba-Plantage in Peru
Trockene Sanddünen soweit das Auge reicht und mittendrin das satte Grün unzähliger Jojoba Pflanzen aus denen kaltgepresstes Bio Jojobaöl gewonnen wird: Wie es den Mitarbeiter:innen auf der Plantage geht, was ich dort erlebt habe und wieso mich der Besuch dort schwer beeindruckt hat, erzähle ich euch heute.
Wie ich auf einer Bio Jojobaöl-Plantage in Peru gelandet bin.
Mein Name ist Maja Mogwitz. Ich bin Gründerin einer Social Media Agentur speziell für die Agrarbranche. Auf meiner Agrar Weltreise bin ich von Land zu Land gereist und habe auf landwirtschaftlichen Betrieben gelebt und gearbeitet. Durch einen öffentlichen Aufruf auf Social Media, bei dem ich weltweit nach Höfen gefragt habe, bekam ich spannende Zusagen. So kam es, dass ich Landwirte in Neuseeland, Indonesien, Philippinen, Thailand, Indien und Chile besuchen durfte. Und so landete ich auch in Peru auf einer Plantage, auf der u.a. kaltgepresstes Bio Jojobaöl gewonnen wird.
Ich erinnere noch ganz genau, wie ich in dem weißen Pick-up aus dem Fenster gestarrt und weit und breit nur Wüstendünen gesehen habe. Begleitet wurde ich an diesem Tag von Christian D. Wätjen und seinem Partner persönlich. Durch die brennende Hitze lag ein Schleier über der Straße und mir fiel auf, dass ich noch nie zuvor an so einem trockenen Ort wie diesem gewesen war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass hier irgendetwas wachsen könnte.
Nachdem wir die befestigte Straße verlassen hatten und nur noch über Sanddünen gefahren sind, entsprangen links und rechts in einer Reihe stehend grüne Sträucher: „Maja, das ist Jojoba“, sagten meine beiden Begleiter. Kurze Zeit später machten wir Halt auf dem Betriebsgelände.
Die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen
Man drückte mir direkt eine Inca-Kola in die Hand und versicherte mir, dass man es ohne Getränk nicht lange aushielte. Ich nahm einen Schluck und schaute mich um. Seitdem ich dank meiner Agrar Weltreise selbst auf so vielen Betrieben gearbeitet habe, schaute ich mit einem besonderen Blickwinkel darauf, wie es den Mitarbeiter:innen auf der Jojoba-Plantage geht. Denn oft genug war ich selbst eine von ihnen.
Meinen Gastgebern ist bewusst, wie anstrengend die Arbeit hier in der Wüste ist. Deshalb haben sie sich einiges einfallen lassen, um ihren Mitarbeiter:innen möglichst vieles zu vereinfachen: Ein Shuttle Bus holt sie zuhause ab, bringt sie zur Plantage und fährt sie nach der Arbeit wieder zurück, damit sie die weite Strecke nicht laufen müssen. Es gibt Aufenthaltsräume, Duschen und ein Fußballfeld. Außerdem werden alle Mitarbeiter:innen regelmäßig bekocht. Auch für die Kinder wird gesorgt, indem ein lokales Schulprojekt und Kindergärten in Humay – dem Anbaugebiet – unterstützt werden. Meine Gastgeber erzählten mir, dass regelmäßig Fußballspiele und BBQs organisiert werden, dass sie aber die meisten Spiele verlören. Ich musste lachen.
Ein Ort der Biodiversität und Nachhaltigkeit
Nachdem ich die Duschen und einen Aufenthaltsraum entdeckt hatte, wurde ich von einem kleinen Affen abgelenkt, der auf unseren Pick-up sprang. Man sagte mir, dass er hier der Hofchef. Niedlich, dachte ich mir, da ist man so tief in der Wüste und trotzdem gibt es hier ein richtig buntes Leben.
Dass dieses vielfältige Leben hier aber überhaupt möglich ist, ist der Idee des Gründers zu verdanken.
Denn Jojoba kann hier nur wachsen, weil es künstlich bewässert wird. Das Wasser kommt vom Pisco-Fluss, der Tauwasser aus den Anden ins Tal führt. Dieses Wasser wird aufgefangen und durch kleine Schläuche zur Jojobawurzel geleitet – eine ressourcensparende Methode, die sich Tropfbewässerung nennt. Denn sie sorgt nicht nur dafür, dass Jojobapflanzen hier wachsen können, sondern verhindert auch die Wüstenbildung (Desertifikation) in der Region.
Ich war beeindruckt von dem Leben hier im Nichts, das doch so viel hervorbringt. Und ich war beeindruckt von der Unternehmensphilosophie meiner Gastgeber: Denn als ich beim Verlassen der Plantage gefragt habe, warum denn hier in manchen Reihen Mais und andere Pflanzen angebaut seien, bekam ich die Antwort, dass es ihnen wichtig ist, keine Monokultur entstehen zu lassen, sondern respektvoll und sorgsam mit der Natur, ihren Ressourcen und den Menschen dort umzugehen. So haben sie einen Ort mit Biodiversität geschaffen einen Ort, der mich schwer beeindruckt hat.
Maja Mogwitz ist Gründerin der Agentur „was.währe.wenn“, einer Social Media Beratungsagentur für die Agrarbranche.
Die Agraringenieurin schreibt als freie Autorin Beiträge für Fach- und Publikumsmedien und kann für ausführliche Reportagen über ihre Reisen gebucht werden.
info@waswaehrewenn.de